Reisebericht Motorradtour durch Südeuropa – Unsere Hochzeitsreise

Reisebericht Motorradtour durch Südeuropa – Unsere Hochzeitsreise

21.05. – 03.06.2017

21.05.2017

Mit unserem Auto und den Motorrädern auf dem Hänger starten wir nach einer turbulenten Hochzeitsfeier und einem Tag zum Ausruhen Richtung Südtirol. Dort haben wir bei Hannes im Gasthof Anich in Natz eine Übernachtung und einen Stellplatz für unser Auto und den Hänger für 2 Wochen gebucht.

Da wir nicht wie geplant um 11:00 Uhr sondern nach reichlich Verspätung erst um 13:00 Uhr loskommen, sind wir entsprechend spät in Natz. Gegen 23:00 Uhr werden wir schon sehnsüchtig von Hannes’ Mutti erwartet. Entsprechend kaputt von der langen Fahrt fallen wir ins Bett und schlafen gut bis zum nächsten Morgen.

22.05.2017

Wir laden unsere Motorräder vom Hänger, parken das Auto und den Hänger für die nächsten zwei Wochen ordentlich ein und los geht’s Richtung Livorno.

Durch die schöne Landschaft Italiens fahren wir entspannt unserem Ziel entgegen, essen unterwegs lecker Spagetti mit Olivenöl und Meeresfrüchten und Tomate mit Mozarella und Basilikum und freuen uns, als wir endlich das Meer entdecken. Ziemlich spät, gegen 21:00 Uhr, kommen wir gerade noch rechtzeitig zum unfassbar schönen Sonnenuntergang in unserer Unterkunft Villa Panacucci in Livorno an und werden von unserem Gastgeber freundlich begrüßt. Er räumt auch sofort sein Auto aus seiner Parktasche um Platz für unsere Motorräder zu machen. Bevor wir es uns im Apartment bequem machen gehen wir erstmal zu unserem Gärtchen, welches direkt am Abhang Richtung mehr liegt und genießen den roten Abendhimmel - wie schön.

Kaum ist die Sonne im Meer versunken, fällt uns auf, dass wir noch Hunger haben. Unser Gastgeber empfiehlt uns ein nettes gemütliches Ristorante im Ort. Um dorthin zu gelangen müssen wir allerdings erstmal straff bergan laufen. Nach ca. 2km sind wir völlig außer Puste angekommen und werden mit einem lecker mediterranen Essen und Wein verwöhnt. Nachdem wir den Rückweg leicht verfehlt haben und einen Umweg gelaufen sind, fallen wir ziemlich erschöpft in unsere Betten.

23.05.2017

Eigentlich wollten wir heute zur Naturtherme Saturnia. Leider sind wir etwas spät aufgestanden und es ist inzwischen 11 Uhr. Zu spät für die 200km-Tour hin und zurück.

Also erkunden wir ein bisschen die Toskana und fahren nach San Gimignano, der Stadt der Türme, dem Manhatten des Mittelalters. Vor den Toren der Stadt treffen wir zwei Biker aus Köln mit denen wir eine ganze Weile über die schönen Kurven und die Moppeds quatschen. Schnell noch paar Fotos von den beiden und von uns und weiter geht’s. In der Stadt angekommen, begutachten wir die mittelalterlichen Häuser und Gässchen. In einem gemütlichen Gässchen essen wir erstmal eine lecker Lasagne zum Mittag. Dann machen wir uns wieder auf den Weg, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen – Speck, Käse, Baguette und die lokale Delikatesse Wildschweinsalamie und Wein landen in unserer Einkaufstasche. Diese Leckereien wollen wir abends in unserem Gärtchen beim Sonnenuntergang genießen. Auf dem Weg zum Parkplatz treffen wir die beiden Biker wieder, die mit einer jungen Frau aus Brasilien gemütlich einen Espresso trinken. Wir wünschen den dreien noch einen schönen Urlaub und steigen wieder auf unsere Motorräder. Durch die schöne Landschaft und die tollen Kurven der Toskana steuern wir unsere Villa an und kommen pünktlich an, um noch vor dem Sonnenuntergang unsere Schätze auf dem Abendbrottisch auszubreiten. Gemütlich speisen wir und trinken den lecker Wein und genießen den wunderschönen Abendhimmel, der von gelb zu rot übergeht und warten bis die Sonne untergeht. Wir schießen bestimmt jede 5min ein neues schönes Foto vom tollen Himmel und freuen uns einfach, auf der Welt zu sein und diesen schönen Moment miteinander genießen zu können.

 

24.05.2017

Heute sind wir etwas früher aufgestanden, denn wir wollen zur Therme Saturnia fahren. Gesagt getan. Aufsitzen und Abfahrt. Ich war schon einmal mit meiner Tochter Katja dort und total begeistert. Nun will ich Thomas meinen Geheimtipp zeigen und hoffe, dass er es genauso liebt wie ich. Wir touren wieder schön gemütlich durch die schöne Toskana-Landschaft, diesmal auch über Single-Track-Roads. Schöne Strecke. Ich halte die ganze Zeit Ausschau, ob ich die Therme von weitem entdecken kann. Leider klappt es nicht, da wir von der anderen Seite kommen. Nach einem kleinen Verfahrer finden wir dann aber doch die Therme relativ schnell. Es ist ziemlich heiß und wir sind froh, dass wir gleich ins Wasser steigen können. Nur noch ein Stück vom Parkplatz aus und gleich werden wir die Therme sehen. Und da ist sie schon. Ich schaue meinem Mann an und frage: „Und, wie gefällt sie Dir?“ „Die ist echt schön“ antwortet er und ich weiß, ich habe seinen Nerv getroffen ;-) Also raus aus den Bikerklamotten rein in die Fluten. Wir genießen ca. 2h lang das angenehm warme Thermalwasser in den terrassenförmigen Naturthermalbecken. Thomas lässt sich noch ein bisschen vom Wasserfall berieseln. Als uns langsam Schwimmhäute wachsen, beschließen wir, den Fluten wieder zu entsteigen. Bevor wir uns anziehen können, spricht uns ein Mann an, der ebenfalls baden war. Er und seine Frau sind auch Biker und machen eine schöne Toskanatour. Nach einem ausgiebigen Erfahrungsaustausch ziehen wir uns an und steigen wieder auf die Moppeds. Und zurück geht’s wieder durch die schöne Landschaft gen Livorno, wo schon der Sonnenuntergang auf uns wartet.

25.05.2017

Heute brechen wir auf, denn wir wollen weiter auf unserer Rundreise Richtung Ischia. Meine GS steikt – ich bekomme den Leerlauf nicht mehr rein und sie lässt sich auch im ersten Gang mit gezogener Kupplung nicht starten. Mir rutscht das Herz in die Hose, weil ich unsere Reise schon dahingehen sehe. Thomas versucht sie bergab anzuschieben. Ich warte und hoffe auf gute Nachrichten. Nach einer Weile kommt er zu Fuß um die Ecke. Oh nein, sie will nicht mehr. Und nun? Ich gehe mit runter, wo er sie abgestellt hat. Komm, einen Versuch haben wir noch. Ich setze mich auf die GS und versuche wieder den Leerlauf einzulegen und siehe da, das grüne N leuchtet plötzlich und sie startet – YEAHHHH. Thomas hat ein bisschen am Kabel gewackelt. Die Kontakte am Stecker der Ganganzeige waren nicht blitzeblank und erzeugten dadurch einen falschen Widerstandswert für die Ganganzeige. Kleine Ursache, große Wirkung. Ich juble und freue mich, denn unsere Tour kann weitergehen und meine GS wird seitdem Diva genannt. Das war auch das einzige Mal, dass eins der Moppeds gestreikt hat, den Rest der Tour hatten wir keinerlei Probleme mehr. Also schnell noch dem Gastgeber Tschüssi gesagt, Gepäck aufgeladen, festgeschnallt, aufgesessen  und ab geht’s gen Süden. Eine lange Strecke liegt vor uns – knapp 600km. Wir fahren was das Zeug hält, aber es ist schon anstrengend. Langsam nähern wir uns unserem Ziel und plötzlich stehen wir in Pozzuli vor einer Fähre. Ich war der Meinung, dass Ischia eine Halbinsel ist und eine Straße hinüber führt. Hm, ungesundes Halbwissen. Ok, wo kriegen wir jetzt Tickets her. Ein hilfsbereites Pärchen mit Baby sieht unsere suchenden Blicke und hilft sofort. Durch die halbe Innenstadt läuft die Familie mit Thomas, bis sie endlich eine noch offene Ticketverkaufsstelle finden. Es ist 20:30 Uhr. Um 21.00 Uhr geht die letzte Fähre. Also schnell die Tickets gekauft und rauf auf die Fähre. Ich bin total platt von der Fahrt und der ganzen Aufregung. Aber zur Ruhe komme ich noch nicht, da die Überfahrt total romantisch ist. Die beleuchteten Inseln, an denen wir vorbei fahren sind echt ein Hinkucker. Nach 1,5h Fahrzeit sind wir dann auf unserer Insel und machen uns auf dem Weg ins Hotel „La Luna“. Gegen 23:00 Uhr kommen wir an und bekommen sogar noch ein Bier, weil wir halb verdurstet aussehen. Nachdem wir das fast in einem Zug ausgetrunken haben, fallen wir total erledigt in unsere Betten.

26.05.2017

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir unsere Rundfahrt über die Insel Ischia. Wir wollen zum höchsten Punkt der Insel, kommen aber leider nicht bis ganz hoch.. Das letzte Stück, ca. 1km müssten wir straff bergan laufen. Habe aber keine Lust auf Laufen, bin schließlich Biker ;-) Auf Nachfrage, ob man nicht vielleicht doch fahren könnte.. Die Besitzerin eines Kioskes winkt nach prüfendem Blick auf den Typ unserer Bereifung lächelnd ab. Maschinen zu schwer, mit Straßenbereifung niemals. Wir fahren weiter und genießen an mehreren der kleinen Aussichtplätze die schöne Sicht auf die Berge und das Meer. In einer Strandbar essen wir lecker Mittagessen und genießen einen alkoholfreien Cocktail. Nun wollen wir die antike römische Therme Cavascura im Süden der Insel finden. Ist gar nicht so einfach, aber schließlich finden wir einen Vorort, von dem wir mit dem Boottaxi zur Therme übergesetzt werden. Ein kleiner Weg durch die Felsen führt uns zur Therme. Nachdem wir einen stolzen Eintritt von 15 Euronen pro Nase bezahlt haben, suchen wir die Thermalbecken, finden aber keine. Hier gibt es aus dem Stein herausgehauene einzelne nebeneinander angeordnete Badewannen, die mit Thermalwasser gefüllt werden und in denen man ca. 15min thermen kann. Das machen wir natürlich auch. Des Weiteren gehört eine in Stein gehauene Sauna, eine Felsendusche und ein Kneippbad zum Areal. Eine völlig neue Thermenerfahrung für uns, historisch absolut wertvoll und aus dieser Sicht ein echtes Erlebnis. Für den Preis müsste man allerdings schon den ganzen Tag dort verbringen. Wir treten entspannt die Rückreise an, fahren mit dem Taxiboot zu Stadt zurück und trinken einen lecker Eiskaffe, bevor wir uns wieder auf unsere Bikes schwingen und langsam zum Hotel zurückfahren.

27.05.2017

Wir starten mit der Fährüberfahrt nach Pozzuoli und nehmen Kurs auf Neapel. Leider führt uns das Navi direkt durch die chaotische Stadt hindurch. Auto über Autos, dazwischen jede Menge Rollerfahrer. Es geht eine Stunde Stopp and Go durch die Stadt. Überholen in unseren breiten Seitenkoffern fast unmöglich. Wir sind ziemlich entnervt, es ist heiß und das Öl kocht schon fast, der Motor klingt als ob ein Sack Schrauben in den Zylindern ist. Thomas meldet, dass sein Mopped dieses Gezuckle nicht mehr lange durchhält. Aber nach gefühlten Stunden und einem kurzen Sprint hinter einem Blaulicht-Sanitäter kommen wir endlich in Pompeij an. Kaum haben wir die Moppeds auf dem Parkplatz abgestellt, kommt ein sehr netter Pizzeriabesitzer auf uns zu und bietet uns an, unsere Bikerklamotten in seiner Pizzeria abzulegen. Das nehmen wir natürlich dankend an und freuen uns über so viel Hilfsbereitschaft. Wir trinken erstmal etwas bei ihm, unterhalten uns mit seiner Mutter, die früher Führungen durch Pompeij durchgeführt hat, bekommen gute Ratschläge für die Tour und starten dann unsere Besichtigung von Pompeij. Fast 4h bestaunen wir die alten Gemäuer und sind fasziniert von der schönen Stadt, die Pompeij früher einmal gewesen sein muss. Wir könnten locker noch mal soviel Zeit dort verbringen, denn wir haben noch längst nicht alles gesehen. Wir beschließen, wieder einmal herzukommen und treten langsam den Rückweg an, denn die Fähre nach Igoumenitsa ist gebucht.

Wir essen beim netten Pizzamann noch zu Mittag und unterhalten uns noch ein wenig mit der Mutter, denn sie weiß interessante Geschichten zu berichten. Nun müssen wir aber los. Damit wir pünktlich kommen, nehmen wir ein Stück die Autobahn, um ein paar Meter zu machen. Nach diesem Sprint kommen wir gegen 19:00 Uhr an und wollen erstmal unsere Tickets holen. Danach wollen wir noch Abendbrot essen, bevor es auf die Fähre geht. Die Ticketverkäuferin ist total aufgeregt und verdeutlicht uns, dass wir zu spät sind. Wir schauen uns beide an und wundern uns. Die Fähre geht doch erst 23:00 Uhr??? Die Verkäuferin versichert uns, dass die Fähre um 19:30 Uhr fährt und zwar pünktlich. Wir bekommen den Schreck unseres Lebens und beeilen uns, auf die Fähre zu kommen, bevor sie ohne uns ablegt. Geschafft: Wir sind drauf und sie legt ab. Gott sei dank, denken wir uns, dass wir nicht später angekommen sind. Das wäre teuer geworden, denn wir hätten die nächste Fähre am Folgetag nehmen und neu bezahlen müssen. Bei 400 Euronen schon ein doller Schock. Auf den Schreck brauchen wir erstmal ein Bier und was zu Essen. Im Bordrestaurant gibt es eine große Auswahl. Wir holen uns Bier und lecker Essen und setzen uns. Am Nachbartisch sitzen ein paar griechische Trucker. Nektarius lädt uns auf einen Schluck selbstgemachten Wein aus Grape-Früchten ein. Schmeckt ganz gut, nur kennen wir Grapes nicht. Mit Hilfe ein paar englischer Mädels an einem anderen Tisch wird uns das Aussehen und der Geschmack eingehend erläutert. Nachdem wir so gut gebrieft sind, schmeckt der Wein gleich noch mal so gut. Danke für die Einladung Nektarius – bist ein Guter ;-)

Später fallen wir erschöpft in unsere Kojen, bis wir von einem netten Telefonanruf um 05:00 Uhr lokaler Zeit aus dem Schlaf gerissen werden. Blick auf die Uhr 04.00 Uhr, was will der Stuart  denn nur? Also Augen wieder zu. Neuer Anruf nach 10 Minuten, der ist aber hartnäckig. Ups, eine Stunde Zeitverschiebung zwischen Italien und Griechenland Wir rappeln uns auf und packen unser Zeug zusammen und sind nach einem Kaffee, aus Pappbechern, jedoch trinkbar ziemlich pünktlich um 06:00 Uhr von der Fähre runter.

 

28.05.2017

Da stehen wir nun früh um 06:00 Uhr am Hafen und überlegen, was wir so früh unternehmen wollen. Wir entscheiden uns für die Fahrt nach Butrint (antike 2000 Jahre alte Stadt in Südalbanien). Gegen 08:00 Uhr beginnen wir die Besichtigung von Butrint. Da wir so früh da  und die ersten Besucher sind, haben wir jede Menge Ruhe vor den Touristenschwärmen, die sich sonst an solchen Orten tummeln. Wir genießen den Rundgang über die kleine Halbinsel und die Ausblicke auf die schönen alten Gemäuer und die angrenzenden Seen und freuen uns über die Ruhe. Nach ca. 2h sind wir durch und wagen die Überfahrt mit einer Selbstbaufähre, die vorher von den Jungs noch mit Trennschleifer und anderem Gerät repariert wird. Ein Abenteuer, an das wir sicher lange zurückdenken werden. Etliche Kilometer weiter durch wunderschöne kurvige Landschaften entdecken wir eine beschauliche kleine Gaststätte mit Freiluftsitz. Hier gibt's Lammfleisch und Pommes - ursprünglich und sehr lecker. Gestärkt geht die Fahrt durch Albanien weiter Richtung Griechenland. Kurz vor unserem Ziel kommen wir in einen Starkregen und müssen schnell an der nächsten Tankstelle die Regenklamotten anziehen. Nach einem letzten Halt kurz vor dem Ziel an einer weiteren Tankstelle erklärt uns eine junge Frau, wo wir lang fahren müssen. Wir fahren los, aber es ist schwierig, sich bei diesem Regen zu orientieren. Auf einmal überholt sie uns und bedeutet, dass wir ihr folgen sollen. Sie geleitet uns bis zur Villa und wir danken ihr ganz herzlich. Unsere Ankunft in der Villa Kastanodasos in Emporio bei Ptolemeida ist feuchtfröhlich. Die Gastwirte Thomas und Zoe mit Enkelchen Konstatin bitten uns herein. Wir stehen in einer Wasserlache, aber das macht den Gastgebern nichts aus. Sie geben uns den Schlüssel fürs Apartment und lassen uns Zeit fürs Umziehen und Trockenlegen. Das Appartement ist der Hammer, Wohnstube mit Küchenecke und Kamin, Schlafzimmer, Badezimmer – alle im Kolonialstil eingerichtet. Super schön!!! Eine dreiviertel Stunde später steht ein lecker Abendessen auf dem Tisch. Die Gastwirte sind neugierig und fragen uns, wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Thomas bittet eine griechische Kollegin, ihm unsere Dankesworte für die schöne Unterkunft und das tolle Essen zu übersetzen. Die Antwort kommt promt per Whatsapp. Die Gastgeber sind so begeistert davon, dass sie uns gleich ein Bier spendieren. Wir machen einen ausgiebigen Schwatz mit dem Sohn des Hauses, der ebenfalls Biker ist und sehr interessiert an unseren Ausführungen ist. Er beschreibt uns auch seine Touren, die er in der Umgebung gerne unternimmt. Wir müssen unbedingt noch mal herkommen und mit ihm eine Runde drehen. Es ist spät, wir müssen schlafen gehen und verbringen eine super entspannte Nacht im Hause Kastanodasos.

29.05.2017

Schade, wir müssen schon wieder weiter, wären gerne noch eine weitere Nacht geblieben, sehr nette Gastgeber, fast wie Familie. Klein Konstantin darf noch einmal auf unseren Motorrädern sitzen und ist happy. Nun müssen wir leider los. Auf baldiges Wiedersehen liebe Gastgeber. Heute fahren wir nach Mazedonien und wollen auf unserer Tour die Seen Prespasee und Ohridsee anschauen. Wundervolle Strecke, unterwegs in den sehr sauberen Örtchen tolle Häuser, teilweise 3-etagig, nagelneu und bunt angestrichen, über Berggipfel und tolle Ausblicke von oben auf die Seen, Fahrt durch ein Naturschutzgebiet.

Weiter über die Grenze nach Albanien – hier teilweise katastrophale Straßenabbrüche, Schotterpisten, Eselkarren, aber wunderschöne Berglandschaften, winkenden Menschen, die sich über Gäste freuen.

Pause, Navi sagt, noch 200km bis zur Unterkunft in Montenegro. Ich mag nicht mehr aufsteigen, mir tut nicht nur der Hintern sondern das gesamte Becken weh von der Huckelei. Nützt aber nix, wenn wir ankommen wollen, müssen wir weiter, also Zähne zusammen beißen und weiter geht’s.

Es ist schon dunkel, als wir in Ulcinj bei unserer Unterkunft Lovac Azurina ankommen. Gott sei Dank finden wir sie schnell. Wir sind total müde und haben einen Bärenhunger. Der Wirt erkennt das auch sofort und bringt erstmal ein großes Bier. Wir bestellen uns eine Platte mit Meeresfrüchten und platzen hinterher fast aus den Nähten. Zwei Tschechen sitzen am Nachbartisch und wir kommen noch ein bisschen ins quatschen. Die beiden wollen am nächsten Tag nach Bosnien in einen Naturschutzpark. Nun sind wir aber wirklich fertig und lassen uns unser Zimmer zeigen. Boah, was ist denn das? Wir sind total geflasht. Ein kleines Castle, das Appartement nagelneu und total schick und modern eingerichtet. Wohnzimmer, Schlafzimmer, großes Bad – wir wissen gar nicht worüber wir zuerst staunen sollen. Das entschädigt für alles. Wir fallen in unsere Betten und schlafen wirklich super bis zum nächsten morgen durch. Auf der Terrasse erwartet uns ein topp Frühstück mit gebratenem Speck, Ei, Tomaten mit Schafskäse und noch vielen weiteren Leckereien, ich glaube wir sollen gemästet werden. Wir sind ein wenig traurig, dass wir schon wieder weiter müssen, aber wir haben ja noch ein bisschen was vor.

 

30.05.2017

Heute geht’s weiter Richtung Adria. Wir haben uns ein Appartement in Drvenik in Kroatien direkt an einer kleinen Bucht reserviert und fahren schön an der adriatischen Küste entlang. Unten Wasser oben Berge – was für ein toller Ausblick. Unterwegs essen wir noch lecker gegrillten Octopus in einem kleinen, feinen Restaurant direkt am Meer. Der junge Kellner ist sehr interessiert und fragt uns über unsere Tour aus. Auf englisch erklären wir ihm, wo wir herkommen und wo wir hin wollen. Er ist begeistert. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht’s weiter an der Küste entlang. Eine wirklich schöne Strecke, die man beim Fahren echt genießen kann. Wir kommen abends in Drvenik in unserer Unterkunft Sajeta Beach Apartments an. Eigentlich wollten wir ja gleich noch mal ins Wasser, aber es ist schon etwas zu kühl. Also gehen wir zunächst etwas für unser Frühstück am nächsten morgen einkaufen (leider nicht inklusive) und anschließend ins nächste Restaurant am Strand und essen – na was sonst: Fisch ;-) Leider war auf Grund der fortgeschrittenen Stunde der favorisierte Seewolf aus, aber Wolfsbarsch und Seehecht sind auch keine schlechte Alternative.

 

31.05.2017

Wir werden durch die Sonne geweckt und setzen uns auf den kleinen Balkon, um unser Diätfrühstück einzunehmen – Kaffee und Weißbrot mit Marmelade und trauern ein bisschen dem üppigen Frühstück in Montenegro nach. Anschließend wollen wir es wagen, wir werfen uns in unsere Badedresse und gehen zum Strand. Die Sonne lacht und die blaue Adria ruft uns zu sich. Anfangs ist es schon etwas kalt, aber nach einiger Überwindung planschen wir im kühlen Nass. Ein toller Badespaß. Bevor wir die Moppeds satteln gehen wir aber noch mal duschen, denn durch das Salzwasser kleben wir ordentlich.

Wir starten Richtung Nordwest Richtung Plitvicer Seen nach Jezerce. Dort haben wir uns im B&B Dada House ein Zimmer reserviert. Durch schöne kroatische Landschaften cruisen wir über Dubrovnik und Omis zu unserem neuen Ziel. Beim Anblick der Altstadt Dubrovnik kamen Erinnerungen vom letzten Kroatienurlaub und der Besichtigung der Altstadt auf. Wunderschön und immer eine Empfehlung. Spontan halten wir in der uns ebenfalls in guter Erinnerung gebliebener Stadt Omis. In einem verkehrsgünstig gelegenem Restaurant (also direkt an der Durchfahrtsstraße durch Omis) gab es? Natürlich Fisch. Und heute haben wir Glück. Seewolf auf einer Platte für zwei. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so etwas Leckeres gegessen habe. Wir kommen abends an und gehen noch eine Pizza im Ort essen. Danach liegen wir gemütlich auf den Relaxliegen im Garten des B&B und trinken unsere Flasche Wein, die wir in Drvenik gekauft, aber nicht getrunken haben gemütlich aus.

 

01.06.2017

Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich auf, denn wir wollen heute die Plitvicer Seen erkunden. Nach einem reichhaltigen Frühstück und ein paar guten Tipps der Herbergsmutti starten wir die knapp 2km zum Eingang mit den Moppeds, allerdings ohne Schutzkleidung, denn dafür wäre es heute echt zu warm. Wir lassen das Gepäck und die Bikerklamotten im B&B. Wir dürfen den Parkplatz als Moppedfahrer ohne Gebühren passieren und starten unsere Erkundungstour. Für die erste Etappe wählen wir ein Fährschiff, welches uns nahe an die großen Wasserfälle bringt. Wir spazieren durch die einmalig schöne Landschaft, bewundern die tollen Seen und die Flora&Fauna und die einmalig schönen Wasserfälle. Ein Träumchen. Wir entscheiden uns, auch die andere Hälfte der Seen noch zu begutachten und nehmen eine kleine Bahn, die uns zur anderen Seite zuckelt. Von dort aus spazieren wir wiederum durch kaskadenförmig gelegene Seen, zwischen denen die Wasserfälle nur so rauschen. Wir sind total begeistert und freuen uns einfach nur, hier zu sein. Leider müssen wir aber schon wieder los, denn wir wollen heute noch nach Pula, wo wir uns morgen das Colloseum anschauen wollen. Wir holen unser Gepäck aus dem B&B und sagen der Herbergsmutti auf Wiedersehen. Jetzt müssen wir ein paar Meter machen und nehmen die Autobahn, damit wir pünktlich in Pula ankommen. Ziemlich erschöpft landen wir in unseren B&B L.D und sind begeistert von dem schönen Zimmer. Nun überfällt uns aber noch ein Hüngerchen und wir begeben uns auf Nahrungssuche. Nach ein paar Nachfragen erreichen wir ein Sportlerheim, welches von außen nicht wirklich einladend aussieht. Die Wirtin ist allerdings sehr nett und das Essens schmeckt auch, also alles richtig gemacht. Zu unserer Überraschung konnte man in diesem Sportlerheim mit einer Karte zahlen. Im Abendlicht wandern wir gestärkt und glücklich Richtung Unterkunft zurück.

 

02.06.2017

Wir haben gut geschlafen und ausreichend gefrühstückt und starten Richtung Innenstadt. Das Colloseum ist gut zu finden und sieht schon von außen sehr beeindruckend aus. Wir kaufen unsere Tickets, lassen die Helme im Büro des Eingangs und genießen das alte Gemäuer ausgiebig. Besonders schön ist der Keller, in dem sich alte Amphoren und Trinkbrunnen befinden. Wir sind fasziniert vom guten Erhaltungszustand der Ausstellungsstücke.

Nachdem wir das Colloseum umrundet haben, starten wir Richtung Südtirol, wo wir heute abend wieder bei Hannes einchecken wollen. Die erste Strecke ist sehr schön und kurvenreich. Leider lässt das Wetter immer mehr nach und wir müssen uns bei der nächsten Gelegeheit wieder unsere Regenklamotten überziehen. So fahren wir den Rest der Strecke im Regen so vor uns hin und wollen nur noch ankommen. In Natz werden wir freudig begrüßt und bekommen erstmal ein Begrüßungsbier, dass den schlimmsten Durst löscht. Das zweite folgt gleich darauf. Die Tochter Wirtin fragt uns, ob wir großen Hunger haben. Unsere beiden Köpfe nicken heftig. Wir bekommen jeweils eine Riesenpizza. Mit Ach und Krach schaffen wir, diese aufzuessen und müssen anschließend erstmal den Knopf der Bikerhose öffnen ;-) Nach einem Verdauungsschnaps geht’s uns schon etwas besser. Wir treffen noch zwei Biker aus Leipzig und fachsimpeln ein wenig über schöne Touren und scharfe Kurven. Irgendwann fallen wir todmüde in unsere Betten.

 

03.06.2017

Unser Urlaub ist fast zu Ende, das ist echt schade, wir könnten glatt noch eine Woche dran hängen. Leider geht das nicht und wir beladen unser Auto mit dem Gepäck und den Hänger mit unseren Moppeds. Die Heimreise läuft recht problemlos, da der Stau auf der Autobahn Gottseidank in die andere Richtung geht. Wir kommen abends zu Hause an und lassen die Reise noch einmal Revue passieren. Unsere Hochzeitsreise war für uns wirklich ein tolles Abenteuer – wir zwei haben es gemeinsam erlebt, sind ganz viel Motorrad gefahren, haben traumhafte Landschaften gesehen, romantische alte Mauern erkundet, lecker Essen genossen, super tolle und hilfsbereite Leute überall kennen gelernt.

 

Unser Motto: Träume nicht Dein Leben – lebe Deinen Traum

Unser Traum ist in Erfüllung gegangen.